Mutter/Vater Kind Kur
Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme – was ist das?
Eine Mutter-/Vater-Kind-Kur ist kein Urlaub auf Krankenschein. Sie besuchen, zusammen mit Ihrem Kind/ Ihren Kindern, unsere Klinik, weil Sie Hilfe benötigen – und die bekommen Sie von unseren Ärztinnen, Therapeutinnen und vielen weiteren qualifizierten Mitarbeiterinnen, die sich um Ihre Gesundheit und das Wohl Ihrer Kinder kümmern.
Gemeinsam mit Ihrer behandelnden Klinikärztin erarbeiten Sie ein Therapieziel, das Sie erreichen, wenn Sie an den dafür notwendigen Therapien, psychosozialen Beratungen und Schulungen aktiv mitwirken.
In unserer Klinik bieten wir Ihnen eine Atmosphäre, die es ermöglicht, Abstand von den Belastungen des Alltags zu bekommen, Zeit für sich und die Kinder zu finden und um neue Impulse zu erhalten. Im Mittelpunkt steht dabei die Stabilisierung und Verbesserung der Mutter-/Vater-Kind-Interaktion.
Neben der ärztlichen Betreuung und den therapeutischen Anwendungen erhalten Sie bei Bedarf Unterstützung von unserer psychosozialen Abteilung, in Form von Einzel- oder Gruppenangeboten.
Während einer Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme wird jedoch keine Psychotherapie bzw. Kinderpsychotherapie durchgeführt. Behandlungsbedürftige Kinder werden vom Kinderarzt betreut und erhalten die der Indikation entsprechend notwendigen Anwendungen.
Ihre Kinder werden tagsüber fürsorglich in altersgerechten Kindergruppen von pädagogisch qualifiziertem Fachpersonal (Erzieherinnen, Kinderpflegerinnen) betreut und ggf. in das Vorsorgekonzept der Mutter/Vater einbezogen. Schulpflichtige Kinder können am wissenserhaltenden Unterricht teilnehmen.
Übrigens: Familien mit 3 und mehr Kindern können kostenfrei eine Begleitperson zur therapeutischen Unterstützung mitbringen! (Dieses Angebot gilt nur bei durchgängiger Unterstützung. Ein Wechsel der Begleitperson ist möglich.)
Wie bereite ich mein Kind auf den Aufenthalt vor?
Auch Ihre Kinder empfinden die dreiwöchige Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme als eine ganz neue und vielleicht sogar befremdliche Situation. Erklären Sie Ihren Kindern, dass Sie die bevorstehenden Wochen für Ihre gemeinsame Erholung nutzen wollen, dass Sie dabei aber vor allem auch Zeit für sich in Anspruch nehmen müssen.
Die räumliche Trennung während des Aufenthaltes im Hotzenplotz bedeutet für Ihre Kinder nicht nur den Abschied von Freunden und nahen Familienangehörigen, sondern auch von alltäglichen Gewohnheiten, wie Fernsehen oder Computerspielen. Lassen Sie sich die Adresse der Freunde geben, damit Ihre Kinder von der „Kur“ per Brief oder Postkarte berichten können.
Natürlich darf im Hotzenplotz der Spaßfaktor nicht fehlen. Deshalb lassen sich unsere pädagogischen Mitarbeiterinnen viele Überraschungen einfallen. Auch wenn es sich dabei nicht um Computer-Spiele oder um ein Abenteuer-Camp handelt, kann jedes Kind auf seine Kosten kommen, sei es beim gemeinsamen Basteln, beim Sport oder beim Erkunden der Umgebung.
In einigen Fällen werden die Kinder erste Gruppenerfahrungen mit anderen Kindern sammeln und vielleicht zum ersten Mal Zeit ohne ihre Mama oder ihren Papa verbringen. Kindergarten- oder Schulkindern fällt dies in der Regel leichter. Jedoch gilt für alle, sich Zeit für die Eingewöhnungsphase zu nehmen.
Geben Sie Ihren Kindern und unseren Mitarbeiterinnen die Chance sich kennen zu lernen. Auch wenn in den ersten Tagen Ihres Aufenthaltes noch keine durchgehende Betreuung möglich ist, werden Sie sehen, dass durch behutsames Eingewöhnen schneller neue Freundschaften geknüpft werden und somit der Grundstein für eine erfolgreiche Kinderbetreuung gelegt wird. Ihre Kinder werden dann von Tag zu Tag mehr Spaß an gemeinsamen Unternehmungen mit anderen Kindern und unseren Mitarbeiterinnen haben.
Für Sie als Mutter oder Vater bedeutet dies Loslassen, vor allem wenn Sie die Betreuung Ihrer Kinder erstmals in die Hände einer erfahrenen Erzieherin legen. Lassen Sie Ihre Kinder spüren, dass Sie ihnen vertrauen. Unsere erfahrenen Pädagoginnen geben Ihnen gerne wertvolle Tipps. Sprechen Sie offen mit Ihnen über Ihre Anliegen.
Unser Tipp für eine erstmalige Fremdbetreuung Ihrer Kinder
Bereiten Sie Ihre Kinder auf die Mutter-/Vater-Kind-Maßnahme vor, indem Sie sie langsam an die Fremdbetreuung heranführen. Dies könnte z.B. dadurch geschehen, dass Sie Nachbarn, Freunde, Bekannte oder eine andere Person Ihres Vertrauens darum bitten, regelmäßig auf Ihre Kinder aufzupassen. Beginnend bei ca. 10 Minuten sollten sich die Betreuungszeiten langsam auf mindestens eine Stunde steigern.
Optimal wäre es, wenn die Betreuung von verschiedenen Personen übernommen wird. Bleiben Sie konsequent beim Einhalten der Betreuungszeit, auch wenn Ihre Kinder zunächst ungeduldig werden.